Premiere Herbst 2020
Martin Frank – „Einer für alle – Alle für keinen!“
Der junge niederbayerische Kabarettist Martin Frank schoss wie eine Rakete in den Kabaretthimmel und zieht dort als Komet durch den Satire-Orbit. Ganz Sohn eines Landwirts, lugt er zwar immer wieder Richtung Milchstraße, richtet seinen aufmerksamen Blick aber gezielt auf Stadt und Land, auf die Gesellschaft und deren Auswüchse. Was er da sieht, hat er im Titel seines dritten Soloprogramms, das im Herbst 2020 Premiere feiert, zusammengefasst.
„Einer für alle – Alle für keinen“, so beschreibt Martin Frank sein momentanes Bild einer Gesellschaft, in der individuelle Luxusprobleme den gesunden Menschenverstand zu überschatten scheinen. Eine Welt, in der Männer sich beim Anblick von Frauenparkplätzen ebenso „diskriminiert“ fühlen wie Mädchen, die nicht im Knabenchor singen dürfen. Letzteres kann Martin zwar sehr gut verstehen, wollte er als Junge doch auch gern Mitglied im Frauenbund werden. Bis seine Mutter ihm die Krampfader gezeigt hat und meinte: „Ohne die geht es nicht!“. Dann war die Sache für ihn erledigt.
Und dann kam dieses Virus, dieses Corona und nichts ist mehr so wie vorher. Erst stand alles still und jetzt wird vieles anders – heißt es zumindest. Das wäre doch die optimale Gelegenheit für einen Relaunch – wie man in Niederbayern stets zu sagen pflegt. Noch einmal alles auf Anfang, mit Blick auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens? Martin Frank sinniert gewohnt frech, hintersinnig und gespickt mit noch mehr Arien über unser teils doch recht absurdes Leben auf dieser Erde.
Martin Frank – Kabarettist und Schauspieler
Martin Franks Leben prägte schon früh das Spannungsfeld zwischen Kunst und Kuhstall, das fließend überging in das Pendeln zwischen Land und Großstadt. Geboren 1992, aufgewachsen auf dem elterlichen Bauernhof in Hutthurm, Landkreis Passau, füllte bereits im Kindesalter Klavierunterricht, verschiedenste Chöre und das Volks- und Stadttheater sein Leben ebenso aus wie das frühmorgendliche Melken.
Nach einem kurzen Umweg als Standesbeamter und seiner Ausbildung zum Organisten setzte er mit 20 Jahren alles auf eine Karte, kündigte seinen Job, holte sein Abitur nach, erfragte ein paar Tipps bei Martina Schwarzmann und sprach an der Schauspielschule Zerboni in München vor. Trotz seines massiven Sprachfehlers (bairischer Dialekt) wurde er aufgenommen und schon bald zog es ihn auf Münchner und andere Bühnen.
Noch während der Ausbildung präsentierte er 2015 sein erstes Soloprogramm „Alles ein bisschen anders – Vom Land in d’ Stadt“. Das sehr autobiografische Programm wurde gleich mehrfach ausgezeichnet und von Publikum und Presse bejubelt. 2017 verließ er als bereits vielversprechender Newcomer die Schule und feierte Erfolge in der Titelrolle des „Siegfried“ im Lustspielhaus (Regie: Gabi Rothmüller) oder schauspielerte vor der Kamera für „Die Rosenheim-Cops“ und „Hubert ohne Staller“. Während das Live-Publikum seine Arien liebt, erkennen die Musikhochschulen in München und Salzburg sein Talent nicht und weisen ihn ab. Egal. Aufstehn, Krone richten, weitergehen!
Im März 2018 feierte er mit seinem zweiten Soloprogramm „Es kommt wie’s kommt“ im ausverkauften Passauer Redoutensaal Premiere. Es folgen weitere Auszeichnungen, u.a. der Bayerische Kabarettpreis in der Kategorie „Senkrechtstarter“, der Prix Pantheon in Bonn und der große Kleinkunstpreis der Wühlmäuse in Berlin.
Im Herbst 2018 stand er zum ersten Mal im Duo mit Kabarettistin Franziska Wanninger auf der Bühne. „Wia d’ Semmel so da Knödel“ bringt Ober- und Niederbayern zusammen, vereint leise und laut, deftig und hintersinnig. Zeitgleich klopfte ein großer Verlag an seine Tür. Zusammen schrieb das „Dreamteam“, wie beide von der Presse betitelt werden, das Buch „Der famose Freistaat“, das im Januar 2020 im Rowohlt-Verlag erschienen ist.
Wenn er nicht gerade für Kabarettqueen Monika Gruber den „Warm-upper“ spielt, führen ihn seine Auftritte von Hutthurm bis Berlin, von Hamburg nach Köln und von Zürich über Bozen bis Wien. Überall, wo man deutsch spricht, ist Martin schon da. Seine Gastauftritte als rasender Reporter im BR-Format „Schleichfernsehen“ und seine wöchentliche Kolumne auf Antenne Bayern laufen im Sommer 2020 zum letzten Mal. Es stehen nun neue Pläne an.
Am 15. Oktober 2020 feiert Martin Frank mit seinem dritten Soloprogramm „Einer für alle – Alle für keinen“ im Münchner Lustspielhaus Premiere.
Sein Geheimrezept, um in diesem herausfordernden Alltag geerdet zu bleiben? So oft es geht, daheim auf dem elterlichen Bauernhof die Kühe melken und mit seinen Arien die Milchleistung steigern!